Anhand von Beobachtungen zu Hause und oder im Kindergarten/Schule können möglicherweise Auffälligkeiten in der Entwicklung festgestellt werden.
Grobmotorik
Grobmotorische Schwierigkeiten, wie z.B. spätes Erlernen des Gehens, Kletterns, Hüpfens, Schaukeln, Dreiradfahren, Umgang mit Bällen usw. Das Bewegungstempo ist eher langsam, unharmonisch, mit wenig Bewegungsvariationen. Das Kind ist evtl. sehr ängstlich. Die Bewegungen können auch zu schnell und hastig sein, der Krafteinsatz ist nicht angepasst, Gefahren werden nicht erkannt.
Feinmotorik
Feinmotorische Schwierigkeiten sind sichtbar im Vermeiden von Geschick erfordernden Tätigkeiten, Griffmuster sind nicht ausreichend ausgebildet, Stift- und Werkzeughandhabung nicht optimal, der Krafteinsatz nicht adäquat. Auge-Hand-Zusammenspiel erschwert, Handdominanz noch unklar (ab ca. 5 J. sollte sie eindeutig sein)
Wahrnehmung
Hinter diesen Auffälligkeiten kann eine Störung der Wahrnehmungsaufnahme und Verarbeitung liegen.
So im undeutlichen Empfinden des Körpers in Ruhe und Bewegung (propriozeptive Wahrnehmung)
Das Empfinden von Berührungen kann auffällig sein (taktile Wahrnehmung). Das Kind spürt diese wenig, das Schmerzempfinden ist herabgesetzt. Oder es reagiert sehr empfindlich und lehnt gewisse Materialien ab. Vermeidet nahen Kontakt/Berührungen zu Menschen, zeigt Abwehr bei der Körperpflege, beim Essen. Geht nicht gerne barfuss, usw.
Auch die Gleichgewichtsverarbeitung kann betroffen sein (vestibuläre W.), indem das Kind ängstlich auf das Bewegtwerden reagiert oder kaum genug davon bekommt, sehr passiv ist oder schnell überdreht. Spielplatzgeräte, wie Schaukel/Karussell werden gemieden, es wird ihm schnell übel.
Allgemeine Entwicklungsauffälligkeiten
Nicht altersgemässes Spielen, variantenarmes Spiel. Wenig interessiert an der Umwelt, Kontaktaufnahme und Zusammensein mit Andern erschwert. Selbstständigkeit eher klein. Ängstlichkeit und Unsicherheit. Sehr ablenkbar, wechselt Tätigkeiten schnell, führt Dinge nicht zu Ende. Braucht oft Hilfe Dritter, kann sich in der Umgebung schlecht orientieren. Liebt gleich bleibende Abläufe, Angst vor Neuem oder auch Draufgängertum und Distanzlosigkeit.
Zudem können die Sprache und das Sprechen auffällig sein.
Schulleistungen können trotz guter Intelligenz mangelhaft sein.
Falls in mehreren Bereichen eines Kindes Auffälligkeiten bestehen, sich seine Entwicklung deutlich von der Gleichaltriger unterscheidet und Anlass zur Sorge gibt, sollte ein Kinderarzt/-ärztin aufgesucht werden. Dieser kann eine ergotherapeutische Abklärung/Therapie veranlassen.